MALEREIERIKA KOKOTT

mein Weg zum Bild

Vorlagen für meine Malerei nehme ich zum großen Teil aus der Werbung und der sonstigen Bild- und Medienwelt, die ungewollt auf uns alle täglich eindringt.
Dieser Bilderflut, der man sich eigentlich kaum entziehen kann, kann ich jedoch ohne Groll begegnen, weil ich sie ganz gezielt "benutze". Gerade diese vorgeführte "heile" Glitzerwelt mit ihren Glücksversprechen regt mich zu ironischen Darstellungen an.
Es sind die ganz normalen Alltagsgegenstände und Alltagsbegegnungen, die mich ansprechen.
Aus zunächst ziellos gesammelten Fotos und gespeicherten Eindrücken entstehen Zeichnungen und Ideenentwürfe, die irgendwann Grundlage für eine neue Arbeit werden können.

Aus meiner ganz subjektiven Sicht eignet sich die weibliche Figur besonders gut für meine Arbeiten.

Eine entscheidende Rolle spielt außerdem die Beziehung von Figur und Untergrund, ihre Wechselwirkungen und Austauschpotentiale im Bild. Ich arbeite gerne mit Collagen oder spiele mit Schablonen - als Muster oder auch als Buchstaben.
Mit Collagen lässt sich so wunderbar mit dem Absurden und Ironischen spielen.
Manchmal ist es die Haltung der Figur oder ihre Größe, dass als Grund eine einzige Farbe oder ein durchgehendes Muster ausreicht, um die richtige Spannung zu erzeugen. Oft stellt sich die Lösung für die gewünschte Bildaussage erst nach mehreren Übermalungen ein.

Farbe ist mir sehr wichtig, aber noch wichtiger ist für mich die Linie als tragendes Element.
Darum findet sich in vielen meiner Bilder eine zeichnerische Komponente.

Erika Kokott

November 2010